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Bienengift (Fachausdruck: Apitoxin)
Die Weibchen bestimmter Bienenarten haben ein Gift, das sie Tieren, von denen sie sich bedroht fühlen, mittels Stacheln einspritzen. Nach dem Stechen eines Warmblüters (Säugetier oder Vogel) verliert die Biene den mit Widerhaken versehenen Stachel und mit ihm den gesamten Stechapparat, woran sie stirbt (obwohl dies nicht für alle Bienenarten zutrifft).
Eine Biene hat etwa 0,3 g Gift. Zu Therapiezwecken (Apitherapie) nutzt man fast ausschließlich das Gift der Honigbiene, dasjenige anderer Arten ist nicht gut untersucht.
Inhaltsstoffe:
Enzyme, Histamin, Melittin, Apamin, Hyaluronidase, Phospholipase A.
Gesundheitswert:
Bienengift ist in kleiner Menge entzündungswidrig und antibiotisch, es wird gar vor und nach Operationen verwendet. Ich selber habe mich bei einem so genannten Tennisarm mehrfach stechen lassen; ich kann mangels Vergleichsuntersuchung nicht versichern, dass die Heilung damit zu tun hatte.
Man spritzt es, um rheumatische Beschwerden, Neuralgien, Myalgien und Arthrose zu behandeln; wegen der Präventivwirkung haben Imker in der Regel kein Rheuma.
Apitoxin ist zudem gefäßerweiternd und fördert die Durchblutung, und es reduziert die Atmung.
Melittin senkt den Blutdruck und reduziert die Gerinnungsfähigkeit des Blutes.
Es wird genutzt, um das Fortschreiten von multipler Sklerose, Parkinson und Alzheimer aufzuhalten.
Eine langfristige Anwendung findet es bei Schuppenflechte.
Man sagt ihm auch antitumorale Eigenschaften nach.
Bei äußerlicher Anwendung dient es gegen Falten.
In der chinesischen Medizin werden Bienenstiche als eine Form der Akupunktur angewendet.
Zubereitungen:
Das Einfachste ist, sich von Bienen stechen zu lassen. Man nähert sich am besten im Dunkeln an einen Bienenstock und hält den zu stechenden Körperteil hin.
Apitherapeuten haben Bienen, von denen sie jeweils eine nehmen und dem Patienten ansetzen.
Man extrahiert das Gift mit Hilfe einer Membran, in die das Insekt seinen Stachel steckt und appliziert es mit einer Spritze, was aber für Selbstversorger wenig relevant ist.
Salben mit Apitoxin.
Gegenanzeigen und Warnungen:
Manche Menschen sind allergisch gegen Bienengift (speziell gegen Phospholipase A und Hyaluronidase). Manche Krankenhäuser desensibilieren gegen diese Allergie.
Melittin, das in kleiner Menge entzündungshemmend ist, ruft in größerer Menge Entzündungen hervor.
Bei verschiedenen Krankheiten ist der Gebrauch dieses Giftes kontraindiziert, etwa bei Diabetes, Anämie, Herzinsuffizienz, Nierenerkrankungen und Neigung zu Blutungen.
Bei Verwendung einer Biene muss man berücksichtigen, dass sie nach dem Stechen stirbt.
Namen in anderen Sprachen:
(en.) bee venom, apitoxin, (pt.) veneno da abelha, apitoxina, (span.) veneno de abeja, apitoxina, (fr.) venin d’abeille, apitoxine, (it.) veleno d’api, apitossina, (ru.) пчелиный яд, апитоксин