Holunder

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Holunder (Holder; Sambucus; Caprifoliaceae)

Blütenstand des Schwarzen Holunders

Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) ist ein laubabwerfender Strauch von Europa, Westasien und Nordafrika mit weißen Blüten und dunklen Früchten in einer Trugdolde.

Der Rote oder Traubenholunder (Sambucus racemosa) hat gelbliche Blüten und rote Früchte.

Der Zwergholunder (Attich, Sambucus ebulus) hat einen besonders intensiven Geruch und wird medizinisch genutzt, ist aber wegen seiner Giftigkeit nicht für den Hausgebrauch zu empfehlen.

Die Früchte der beiden erstgenannten Arten können wir zu Nahrungszwecken verwenden, wobei wir ihre Gegenanzeigen berücksichtigen müssen.

Die Blüten des Schwarzen Holunders sind zu Heilzwecken gut bekannt, werden aber auch einfach zu Nahrungszwecken genutzt.

Medizinische Verwendung haben neben Blüten und Früchten auch die Blätter und die Rinde, aber mit Vorsicht zu verwenden.

Blüten des Traubenholunders

Inhaltsstoffe:

Blüten: Gerbstoffe, Schleime, Rutin, Kalisalze.

Früchte: 2,5% Eiweiße, 7% Kohlenhydrate (v. a. Zucker), 9% Ballaststoffe, Gerbstoffe.

Gesundheitswert:

Die Blüten sind schweißtreibend, auswurffördernd und krampflösend und werden oft bei Erkältungskrankheiten eingesetzt.

Die Blätter sind schweißtreibend und entzündungswidrig.

Die Früchte sind abführend und werden ebenfalls als schweißtreibend genutzt.

Die Rinde wirkt harntreibend.

Im Garten dient der Holunder gegen gewisse Insekten.

Früchte des Schwarzen Holunders

Zubereitungen:

Tee: eine Handvoll Blüten auf einen Liter kochendes Wasser, heiß trinken als Schwitzmittel, auch zum Gurgeln.

Absud für den Garten: eine Handvoll Blätter auf einen Liter Wasser, als Insektizid.

Blütenstände taucht man in Pfannkuchenteig und brät diesen dann in einer Pfanne mit Fett.

Käse mit Blüten (im Elsass zu kaufen).

Gekochte Früchte.

Abgekochter Fruchtsaft, auch zur äußerlichen Anwendung, und auch vergoren zu Wein.

Frische Blätter als Umschlag, auch nach Aufkochen in Milch.

Fruchtender Traubenholunder

Gegenanzeigen:

Die Samen, vor allem des Traubenholunders, enthalten Blausäure, sollten also nicht verzehrt werden, also lieber nur Saft ohne Steine nutzen.

Die Früchte sind in rohem Zustand leicht giftig, also besser nur abgekocht nutzen.

Mit den Blättern und der Rinde muss man vorsichtig sein, da sie bei Überschreiten der Dosis giftig sind.

Blätter und Früchte können auf der Haut zu Kontaktdermatitis führen.

Wer Medikamente nimmt, sollte mit dem Arzt absprechen, ob Interaktionen mit Holunder zu erwarten sind.

Beim Sammeln der Früchte darf man nicht den Zwergholunder nehmen, da er giftig ist. Es wurden für diesen medizinische Anwendungen beschrieben, die aber auch von weniger problematischen Pflanzen zu bekommen sind.

Roter oder Traubenholunder

Anbau:

Vermehrung durch Stecklinge, in der Sonne oder im Halbschatten, auf stickstoffreichen Böden (oft neben dem Komposthaufen gepflanzt, dem er Schatten gibt), beansprucht wenig Feuchtigkeit.

Nutzung im Gemüsebau:

Brühe aus den Blättern verwendet man gegen Raupen.

Schwarzer Holunder voller Früchte

Namen in anderen Sprachen:

(en.) elder, (pt.) sabugueiro, (span.) saúco, sauco, (fr.) sureau, (it.) sambuco, (ru.) бузина

Der Zwergholunder ist giftig und sollte auch medizinisch besser nicht genutzt werden

Schwarzer Holunder in Blüte

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