Kamille

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Kamille (Matricaria chamomilla; Synonyme: Matricaria recutita, Chamomilla recutita; Asteraceae)

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Kamille im Blumentopf, gerade gekauft zum Einpflanzen in den Garten

Die Kamille ist ein einjähriges Kraut vom Balkan, von wo sie sich über Europa ausgebreitet hat. Vielerorts wird sie kultiviert.

Die oberirdischen Teile können wir wegen ihrer medizinischen Eigenschaften anwenden. In Deutschland ist die Kamille eine der bekanntesten Heilpflanzen. Die ätherischen Öle bioden sich v. a. an trockenen Standorten aus, deshalb sind nur Kamillen aus Trockengebieten zu empfehlen.

Hinweis: Auch andere Pflanzen werden als Kamille bezeichnet, in der Literatur vergangener Jahrhunderte wurde im Allgemeinen nicht zwischen dieser Art und der Römischen Kamille unterschieden; um sich der Art sicher zu sein, ist der botanische Name hilfreich. Die Strahlenlose Kamille (Matricaria discoidea, Synonyme: Matricaria matricarioidesChamomila suaveolens) hat einige, aber nicht alle Heilwirkungen mit dieser Art gemeinsam.

Inhaltsstoffe:

Schleime, Fruktose, Glukose, Linolensäure, Vitamin C, ätherisches Öl mit Matricin (das bei der Destillation in Chamazulen übergeht).

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Strahlenlose Kamille

Gesundheitswert:

Die Kamille ist verdauungsfördernd und blähungstreibend, man nutzt sie bei Magenschmerzen und Verdauungsstörungen (auch beim Reizdarm).

Sie ist krampflösend.

Sie hat fiebersenkende Wirkung.

Bei Menstruationsbeschwerden hilft sie auch.

Man schreibt ihr eine gewisse antikarzinogene Wirkung zu.

Sie beruhigt das Nervensystem und wird bei Hysterie, Neuralgie und Rheuma angewendet.

Wegen ihrer antihistaminischen Wirkung hilft sie bei Allergien.

Bei äußerer Anwendung ist sie desinfizierend, man tut sie auf Entzündungen, Geschwüre, Wunden, Ekzeme, Verbrennungen, Schuppenflechte und Hämorrhoiden.

Manchmal nutzt man sie gegen Darmwürmer.

Die Strahlenlose Kamille hat krampflösende und anthelminthische Wirkung (mangels Matricin hat sie keine entzündungswidrige Wirkung und wird nicht bei Wunden genutzt).

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So kennt man den Kamillentee

Zubereitungen:

Tee: ein Bund des Krautes oder eine Hand voll Blütenköpfchen in einen Liter kochendes Wasser geben.

Derselbe Aufguss zur äußeren Anwendung (auch in der Veterinärmedizin), um Geschwüre und Wunden zu waschen.

Salben gegen Schuppenflechte, Ekzeme und Verbrennungen.

Ein Bad mit Kamille zur Behandlung von Hämorrhoiden.

Das isolierte ätherische Öl (mit Chamazulen).

Gegenanzeigen und Warnungen:

Einige wenige Menschen reagieren allergisch auf Korbblütler, sie müssen die Kamille meiden.

Anbau:

Anspruchslose Pflanze, mit mäßiger Düngung, nicht zu feuchte Orte.

Zwischen Kohl gepflanzt hält sie den Kohlweißling fern.

Namen in anderen Sprachen:

(en.) chamomile, (pt.) camomila, (span.) manzanilla, (fr.) camomille, (it.) camomilla, (ru.) ромашка аптечная

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