Mohn

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Mohn (Schlafmohn; Papaver somniferum; Papaveraceae)

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Blühender Schlafmohn

Der Schlafmohn ist ein einjähriges Kraut, der Ursprung ist nicht ganz sicher, vermutlich Ostasien. Angebaut wird er an vielen Stellen der Erde, und vielerorts tritt er auch verwildert auf. Die Blüten sind meist violett, können aber oder weiß sein.

Der Milchsaft der unreifen Kapsel ist Opium, aus ihm werden Alkaloide gewonnen, die in der professionellen Medizin genutzt werden. Auch Blüten werden genutzt, das kann aber für den Hausgebrauch nicht empfohlen werden.

Die Mohnsamen sind sehr arm an Alkaloiden und werden in der Konditorei verwendet. Sie werden einfach als „Mohn“ gehandelt, und viele Menschen wissen nicht, dass sie vom Schlafmohn stammen. Aber du weißt es spätestens jetzt.

Eine Sorte mit grauen Samen ist der Waldviertler Graumohn.

Außer dem Schlafmohn gibt es andere Arten des Mohnes, die gelegentlich medizinisch genutzt werden und sanfter wirken als der Schlafmohn, etwa der Klatschmohn.

Inhaltsstoffe:

Opium: Alkaloide Morphin (Morphium), Codein und Papaverin.

Samen: Proteine, Provitamin A, Calcium, kleine Mengen Alkaloide.

Gesundheitswert:

Die Blüten und das Opium haben beruhigende, krampflösende und einschläfernde Wirkung.

Sie sind auch analgesisch und anästhetisch und werden gegen Schmerz eingesetzt.

Auch gegen Husten werden sie genutzt.

Die Samen haben antioxidante Wirkung und wirken gegen Durchfall.

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Angeschnittene Mohnkapsel mit ausgetretenem Opium

Zubereitungen:

Samen als Zutat zu Speisen, v. a. Süßspeisen.

Tee aus getrockneten Blättern.

Früchte in Form eines Breiumschlags zur äußeren Anwendung.

Opium: gewonnen durch Einschnitte in die unreife Kapsel, wird gegessen oder in getrockneter Form geraucht.

Extrahiertes Morphin in der professionellen Medizin.

Diacetylmorphin, bekannt als Heroin, eine halbsynthetische Zubereitung aus Morphin, heute in vielen Ländern nicht mehr zur medizinischen Anwendung zugelassen.

Warnungen und Gegenanzeigen:

Grundsätzlich ist vom Hausgebrauch aller Teile außer den reifen Samen abzuraten.

Morphin (und noch mehr Heroin) erzeugt starke Entzugserscheinungen und ist damit stark suchterzeugend. Die Mohnalkaloide dürfen nur unter ärztlicher Aufsicht genutzt werden.

Auch Opium fordert, wegen seines hohen Gehaltes an Morphin und anderen Alkaloiden, viel Vorsicht bei der Anwendung. Früher gab es Opiumschnuller zur Beruhigung von Kindern, und es kamen Todesfälle vor. Im Zweifelsfall ist der Klatschmohn vorzuziehen, da er sanfter wirkt.

Für die reifen Samen werden meist keine Gegenanzeigen angegeben, aber es ist zu empfehlen, sie nicht in Massen zu konsumieren, da sie nicht 100%ig frei von Alkaloiden sind. Wenn man nach Genuss der Samen in eine polizeiliche Drogenkontrolle kommt, kann dies ein positives Ergebnis für Opiate liefern.

In vielen Ländern ist es illegal, Mohn zu säen. Einzelne Pflanzen in Bauerngärten werden meist toleriert, da sie als Zierpflanzen verstanden werden.

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Mohnsamen

Namen in anderen Sprachen:

(en.) opium poppy, (pt.) dormideira, (span.) adormidera, (fr.) pavot somnifère, (it.) papavero da oppio, (ru.) мак снотворный, мак опийный

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