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Wacholder (Juniperus communis; Cupressaceae)
Der Wacholder ist ein zweihäusiger Strauch mit nadelförmigen Blättern und den Samen in Beerenzapfen, d. h. Zapfen, die wie Beeren aussehen („Wacholderbeeren“). Er wächst in ganz Europa mit Ausnahme einiger Inseln (wie der Balearen). In Amerika wurde er stellenweise eingebürgert.
Die Beerenzapfen können wir zu Würzzwecken wild ernten.
Das Holz hat technische Nutzungen, zum Beispiel als Drechselholz, für Spazierstöcke und Bleistifte.
Die Zapfen und das Holz werden gelegentlich auch medizinisch genutzt.
Der Stechende Wacholder (Juniperus oxycedrus) wird ähnlich verwendet, aber hat mehr Gegenanzeigen.
Die Arten mit schuppenförmigen Blättern wie der Sadebaum (Juniperus sabina) in den Alpen, der Phönizische Wacholder (Juniperus phoenicea) im Mittelmeergebiet und der Kanarische Wacholder (Juniperus canariensis) auf den Kanarischen Inseln sind giftig und werden nur eingeschränkt medizinisch genutzt, die Beerenzapfen dürfen nicht kulinarisch genutzt werden.
Inhaltsstoffe:
Gerbstoffe, Essigsäure, Harz, Menthol, Fruktose, Glukose, Calcium, Vitamin C, ätherisches Öl.
Gesundheitswert:
Die Beerenzapfen wirken harntreibend, appetitanregend und verdauungsfördernd.
Sie sind antiseptisch und wirken gegen Husten.
Sie erleichtern die Menstruation.
Wegen ihrer adstringierenden Wirkung sind sie äußerlich angewendet wundheilend, man nutzt sie auch bei Akne, Ekzemen, Dermatitis, Schuppenflechte und Hämorrhoiden.
Sie stimulieren das Immunsystem.
Andere Anzeigen, für die sie genutzt werden, sind Rheuma, Gicht, Asthma und Neuralgien.
Der Holzteer des Stechenden Wacholders wird auf Akne, Ekzeme und Schuppenflechte getan.
Das ätherische Öl des Stechenden Wacholders wird gegen Krätze und Läuse eingesetzt.
Der Rauch des Phönizischen Wacholders wird auf Ibiza gegen Rheuma genutzt.

Stechender Wacholder
Zubereitungen:
Zapfen als Zutaten in Speisen, z. B. im Sauerkraut, um die Verdauung zu fördern.
Durch Destillation gewonnenes ätherisches Öl aus verschiedenen Teilen der Pflanze zur äußeren Anwendung gegen Akne und Ekzeme.
Tee aus den Zapfen mit anderen Pflanzen für Nieren und Harnblase.
Tee aus dem Holz gegen chronische Hautleiden.
Bereitungen mit Alkohol (Gin, Genever …) als Digestif.
Der Rauch von Zweigen des Phönizischen Wacholders.

Zweige des Phönizischen Wacholders
Warnungen und Gegenanzeigen:
Bei Nierenentzündungen muss man den Wacholder meiden.
Während Schwangerschaft und Stillzeit darf man keinen Wacholder nehmen.
Das ätherische Öl schädigt bei Überdosierung die Nieren, es sollte innerlich nur unter Aufsicht eines Experten genutzt werden.
Die Zapfen des Stechenden Wacholders sollte man nur in kleiner Menge zu sich nehmen.
Alle Arten mit schuppenförmigen Blättern sind aufgrund ihrer Giftigkeit mit größter Vorsicht zu nutzen, innerlich besser gar nicht.
Namen in anderen Sprachen:
(en.) juniper, (port.) genebreiro, junípero, (span.) enebro, (fr.) genévrier, (it.) ginepro, (ru.) можжевельник, (lat.) IVNIPERVS
Stechender Wacholder: (en.) prickly juniper, (port.) cedro-de-Espanha, zimbro-bravo, (sp.) enebro rojo, cada, (fr.) cade, genévrier cade, (it.) ginepro rosso, (ru.) можжевельник колючий
Phönizischer Wacholder: (en.) Phoenician juniper, (sp.) sabina, (fr.) genévrier phénicien, (it.) ginepro fenicio
Sadebaum: (en.) savin, savin juniper (pt.) sabina-rasteira, (sp.) sabina rastrera, sabinier, sabine, genévrier sabine, (it.) ginepro sabina, (ru.) можжевельник казацкий
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