Ökologie > Urbane Legenden zur Ökologie > Tierhaltung und CO2

Kuh beim Fressen von Pflanzen, die CO2 aus der Atmosphäre gezogen haben
Manchmal begegnet einem das kindlich naive Argument, dass die Tierhaltung mehr CO2 ausstößt als der Verkehr. Dieses Argument gefällt natürlich den Veganern. Aber nein, liebe Veganer, es ist nicht sehr seriös, die Ökologie nach Ihren Bedürfnissen zurechtzubiegen. Die Tiere haben diesen Hass der Veganer nicht verdient.
Moment, wenn die Tiere sich von Pflanzen ernähren und nicht von fossiler Materie, bleibt doch der Kohlenstoff im Kreislauf der Biosphäre. Das haben wir doch im Prinzip schon in der Grundschule gelernt, oder? Die Pflanzen entziehen der Atmosphäre Kohlenstoff, die Tiere fressen die Pflanzen und geben schließlich einen Teil des Kohlenstoffs wieder durch die Atmung ab. Wenn man große Wälder abholzt, um Tierhaltung zu betreiben, ändert das zwar nicht den Kohlenstoffgehalt der Biosphäre, verschiebt ihn aber von den Lebewesen in die Atmosphäre.
Zum Intensivanbau und zum Transport von Soja als Futtermittel (wobei natürlich in Wahrheit nur das Sojaextraktionsschrot verfüttert wird und das Öl anderweitig genutzt wird) werden fossile Brennstoffe verbraucht. Im Allgemeinen auch für die Melkmaschine. Ebenso jedoch auch für das Sojaöl zum menschlichen Konsum. Und sogar für den Intensivanbau von Getreiden.
Man kann dem Veganismus folgen, wenn man meint, dass es für die persönliche Entwicklung wichtig ist. Aber aus Umweltgründen ist es keineswegs sinnvoll, sich ohne Tierprodukte zu ernähren, wenn die Folge ist, dass man so schwach sind, dass man mehr fossile Brennstoffe verbraucht. Ich führte einmal eine Gruppe Veganer durch die Natur. Ich war als einziger mit dem Rad gekommen, die anderen alle mit dem Auto, einige sahen auch sehr schwächlich aus.
Selbstverständlich gibt es einen Unterschied zwischen der Weidewirtschaft und der reinen Stallhaltung, die Letztere verbraucht mehr fossile Energieressourcen. Ich habe nie viel Fleisch gegessen. Aber wenn es Fleisch von einem Kalb gibt, das ich selber auf der Weide gehütet habe, das ich selber geduzt habe, das ich selber gestreichelt habe, ist es Ehrensache, davon zu essen; und es wäre idiotisch, zu glauben, dass das der Biosphäre CO2 zufügen würde, vgl. auch mein Buch „Naturschutz auf dem Teller„.