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Mohrrübe (Möhre, Karotte, Gelbe Rübe, Rüebli; Daucus carota ssp. sativus; Apiaceae)

Möhrenpflanzen auf dem Acker mit Bewässerungsschläuchen
Die Mohrrübe ist ein zweijähriges Kraut, die Wildformen (Wilde Möhre) sind in Europa und Nordafrika heimisch, die Kulturform stammt von verschiedenen wilden Unterarten ab.
Die Rübe (Wurzel und Hypokotyl) ist ein geschätztes Gemüse, das wir leicht selber anbauen können.
Diese Rübe hat in der Hausmedizin äußerliche Anwendungen.
Auch die Früchte (manchmal irrtümlich Samen genannt) haben medizinische Nutzungen.
Aus den Blättern (auch der Wilden Möhre) können wir Suppe oder Tee machen. Wir können sie auch an unsere Schweine verfüttern.
Die Rüben können wir auch an Pferde, Ziegen und Schafe verfüttern. Aber in begrenzter Menge, um die Tiere nicht zu Nahrungskonkurrenten der Menschen zu machen.
Inhaltsstoffe:
Wurzel: Ballaststoffe, Carotine (die sich im Körper in Vitamin A umwandeln, das als solches nicht in der Pflanze vorkommt), Glucose und Saccharose, Pektin, Vitamin C.
1% Proteine, 0,2% Fett, 6% Kohlenhydrate, 3% Ballaststoffe.
Früchte: ätherisches Öl, ein wenig von einem Alkaloid.

Frisch geerntete Mohrrüben
Gesundheitswert:
Die Rübe ist nahrhaft
Sie hat oxidationshemmende und immunstimulierende Wirkung.
Sie regelt die Verdauung und man nutzt sie gegen Verstopfung, Durchfall, Eingeweidewürmer und Darmkrebs.
Sie beugt der Arteriosklerose vor.
Wegen ihres Gehaltes an Provitamin C hilft sie gegen Nachtblindheit, zudem hilft sie beim Bräunen der Haut und schützt vor ultravioletter Strahlung; damit das Vitamin A resorbiert wird, muss man es mit Fett oder Öl kombinieren.
Sie senkt den Blutzucker.
Der Saft wird äußerlich bei Akne und Geschwüren angewendet.
Die Früchte sind blähungstreibend, appetitanregend, harntreibend und milchfördernd.

Hier haben sich die Mohrrüben beim Wachstum umarmt
Zubereitungen:
Rohe Mohrrüben; wir können sie gleich nach dem Ernten noch mit Erde essen, sofern wir über ein gesundes Immunsystem verfügen.
Geriebene oder zerkleinerte Mohrrüben in Salaten oder Kuchen; in Norwegen werden sie gerne im Müesli verwendet.
Mohrrübe mit Apfel gemischt, gut für Haut und Haare.
Gekochte Mohrrüben in diversen Zubereitungen.
Frisch gefertigter Möhrensaft, man kann ein wenig Öl beifügen oder ihn mit Milch mischen zwecks Resorption des Vitamins A.
Saft auch zur äußeren Anwendung, zum Beispiel in Gesichtsmasken.
Blätter als Zutat zu einer Suppe.
Umschlag aus der frisch zermantschten Möhre.
Gegenanzeigen und Warnungen:
Bei manchen Menschen erzeugen Mohrrüben Blähungen, in diesem Fall ist es sinnvoll, sie mit einem Karminativ zu essen, zum Beispiel den Früchten derselben Pflanze.
Die Früchte darf man nicht während der Schwangerschaft zu sich nehmen, da sie abtreibend wirken. Dass man Pferde mit Möhren entwurmen kann, ist ein Mythos, Möhren führen zur Vermehrung der Darmparasiten.
Anbau:
Man sät Mohrrüben gewöhnlich direkt ins Beet. Entweder sät man gleich auf Endabstand von 5 cm in der Reihe mit 15 cm Reihenabstand, oder man vereinzelt später.
Keinesfalls mit frischem Mist düngen, das würde Schädlinge anziehen.
Der Boden sollte locker und tiefgründig sein.
Wenn man Mohrrüben in Mischkultur mit Lauchgewächsen wie Zwiebeln oder Knoblauch anbaut, vertreiben diese die Möhrenfliege, die Möhre vertreibt die Zwiebelfliege.
Andere empfohlene Mischkulturen: Erbse, Radieschen, Salat, Mangold.
Bei Jungpflanzen müssen Beikräuter und Schnecken entfernt werden.
Namen in anderen Sprachen:
(en.) carrot, (port) cenoura, (span.) zanahoria, (fr.) carotte, (surselv.) riebla, carotta, (it.) carota, (ru.) морковь


