Hanf

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Hanf (Cannabis sativa; Cannabaceae)

Hanfpflanze, wie man sie kennt

Hanf ist eine zweihäusige Pflanze, in Indien heimisch und auch in Europa seit Jahrtausenden angebaut.

Es gibt zwei Varietäten: Cannabis sativa var. sativa (Faserhanf) und Cannabis sativa var. indica (Marihuana, bisweilen als eigene Art betrachtet: Cannabis indica). Diese Letztere enthält viel mehr Tetrahydrocannabinol (THC) und ist als Heilpflanze wirksamer.

Die Früchte (umgangssprachlich als „Samen“ bezeichnet), können wir recht bedenkenlos essen, sie werden auch wegen ihres Öles genutzt.

Die Fasern des Stieles dienen für Textilien.

Zu hedonistischen und medizinischen Zwecken nutzt man die Spitzen der weiblichen (karpellaten) Pflanzen, genannt Marihuana, sowie den Pollen und das Harz, beide Haschisch genannt.

Ethnobotanik:

Hanf hat große Tradition zur Fasergewinnung, und gelegentlich rauchte man die Pflanze mit aller Selbstverständlichkeit.

Manchmal wird gesagt, Hanf sei im Schamanismus verwendet worden. Das ist allerdings eine bloße Spekulation ohne jegliche Grundlage.

Inhaltsstoffe:

Tetrahydrocannabinol (THC) und andere Cannabinoide, Cannabidiol.

Früchte: Proteine, Öl mit Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Ballaststoffe, Magnesium, Eisen; keine Cannabinoide.

Gesundheitswert:

Für verschiedene Zeitschriften habe ich Artikel über Hanf als Heilpflanze geschrieben.

Die Pflanze ist antiseptisch und entzündungswidrig.

Sie wirkt beruhigend und gegen Nervosität und Asthma.

Sie wirkt analgetisch und damit gegen Neuralgien.

Hanf lindert die Nebenwirkungen einer Chemotherapie bei Krebs.

Er lindert die Symptome bei multipler Sklerose.

In China verwendet man die männlichen (staminaten) Blüten bei Menstruationsproblemen.

Die Früchte wirken als Antioxidantien. Man nutzt sie gegen Arthritis, Anämie, Verstopfung, Reizdarm und Akne.

In der traditionellen japanischen Medizin werden die trockenen Früchte für die Milz, die Därme und den Magen verwendet.

In der Veterinärmedizin hat man gute Erfahrungen mit Kühen gemacht, die Hanf fraßen und dadurch weniger Mastitis (Euterentzündung) hatten.

Essbare Früchte des Hanfes

Zubereitungen:

Marihuana in Kuchen, Butter und anderen Speisen.

Tee aus Marihuana.

Marihuana oder Haschisch in gerauchter Form (oft als gemeinschaftlich gerauchte Zigarette, „Joint“, deutsch auch: „Tüte“), gegen Asthma und die Nebenwirkungen einer Chemotherapie; Patienten mit Brechreiz vertragen oft das Rauchen besser als die orale Aufnahme (etwa als Tabletten).

Kommerzielle Präparate zum legalen Gebrauch.

Früchte (ganz oder gemahlen) als Nahrungsmittel in verschiedenen Zubereitungen, etwa in Salaten und Joghurt.

Öl der Früchte für inneren und äußeren Gebrauch.

Eine Hanfpflanze

Warnungen und Gegenanzeigen:

Personen mit Psychosen müssen Hanf meiden (alle Teile mit THC).

Es gibt Hinweise darauf, dass der Marihuanakonsum die Fruchtbarkeit bei Männern herabsetzt.

Hanf kann Schizophrenie hervorrufen.

Da Hanf (außer den Früchten) illegal ist, kann Bestrafung eine Nebenwirkung sein.

Auf dem Schwarzmarkt gekauftes Haschisch kann undeklarierte Zusätze haben, die gefährlich sein können.

Beim Rauchen von Hanf ist zu berücksichtigen, dass der Rauch Radikale enthält.

Wenn man Hanf gemeinsam mit Tabak raucht, muss man dessen Schadwirkungen mit berücksichtigen.

Besondere Vorsicht ist während Schwangerschaft und Stillzeit nötig, da die Wirkstoffe in die Plazenta und die Milch übergehen.

Marihuana und Haschisch vermindern die Reaktionsfähigkeit, deshalb sollte man nachher kein Fahrzeug fahren.

Eine mächtige Pflanze ist kein Spielzeug, ein regelmäßiger Konsum von Hanf erzeugt bei vielen Menschen dramatische psychische Veränderungen, bei vielen Konsumenten lähmt er das komplexe Denken.

Die Reste eines Joint dürfen nur auf den Kompost, wenn sie keinen Tabak enthalten.

Wegen der Illegalität passiert es, dass man durch Hanf mit anderen illegalen Drogen in Kontakt kommt. Manchmal wird der Marihuana ein Potenzial als „Einstiegsdroge“ für „harte Drogen“ zugeschrieben, ein Mythos der, nach dem heutigen Stand der Wissenschaft, keine Grundlage jenseits des gerade Gesagten hat.

Hanffeld

Anbau:

Zum Anbau braucht man eine Sondergenehmigung.

Im Allgemeinen ist der Anbau leicht, ohne große Ansprüche. Am besten sind basische Böden (etwa auf Kalk).

In Mischkultur kann Hanf andere Anbaukulturen – wie Kohl und Mais – vor gewissen Schädlingen schützen, so vertreibt er den Kartoffelkäfer.

Namen in anderen Sprachen:

(en.) hemp, (pt.) cânhamo, (span.) cáñamo, (fr.) chanvre, (it.) cannapa, (ru.) конопля

Joint: (en., fr.) joint, spliff, (span.) porro, (it.) canna

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