Hausrind

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Kühe vorm Stall in den Alpen

Hausrind (Bos taurus; Synonym: Bos primigenius taurus; Bovidae)

Das Hausrind (kurz „Rind“ genannt, wenn aus dem Zusammenhang ersichtlich)  ist ein domestizierter Paarhufer, der heutzutage auf der ganzen Erde gezüchtet wird. Seine Wildform, der Auerochse, wurde ausgerottet. Zum Hausrind gehört auch das Zebu.

Rinder sind nicht die typischen Haustiere der Selbstversorger, da werden eher Ziegen oder Schafe genutzt. Aber John Seymour empfiehlt in seinem „Großen Buch vom Leben auf dem Lande“, eine Kuh zu halten.

Zur Terminologie: Das Weibchen ist ab dem ersten Kalben eine Kuh. Vorher ist sie eine Färse, es gibt verschiedene regionale Wörter, die sich zum Teil auf bestimmte Entwicklungsstadien beziehen, wie Mese, oft sagt man für ein geschlechtsreifes weibliches Tier vorm ersten Kalben einfach Rind. Das Männchen ist der Stier oder der Bulle, das kastrierte Männchen ist der Ochse, das Jungtier ist das Kalb.

Die Arbeit mit Rindern erfordert spezielle Kenntnisse und viel Zeiteinsatz.

Diese Tiere ertragen nicht viel Hitze (rassenabhängig). Ab 21-22º kommen sie in Hitzestress. Daher muss man die Ställe kühler halten.

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Kuh auf einer Weide auf Menorca, heimische Rasse: Menorquinisches Rind

Was uns das Rind gibt:

Fleisch und Leber zur kulinarischen Verwendung.

Urin und Mist als Dünger in der Landwirtschaft, getrockneter Mist auch als Brennmaterial.

Bei der Haltung von Milchkühen eben Kuhmilch.

Arbeitskraft, vor allem der Ochsen (zum Beispiel zum Pflügen eines Ackers, der mit Nahrungspflanzen bestellt werden soll).

Därme als Wursthülle.

Für uns wohl nur theoretisch interessant: Catgut: Fäden aus dem Dünndarm für Nähte in der Chirurgie, der Körper resorbiert sie nach 1-2 Wochen.

Lab aus dem Kälbermagen zur Bereitung von Käse.

Rindergalle wird zur Bereitung von Gallseife genutzt.

Bisweilen nutzt ein Hirte einen Kuhfladen, um sich die Füße zu wärmen.

Bei Weidehaltung: Ökosysteme.

 

Inhaltsstoffe:

Der Mist enthält etwa 0,5% Stickstoff und mehr Wasser als derjenige von Pferd, Ziege und Schaf.

Zubereitungen:

Salben aus Rinderklauenfett.

Seife mit Rindertalg.

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Kuhfladen

Gegenanzeigen und Warnungen:

Die Produkte von Rindern, die mit viel Getreide oder gar Soja gefüttert sind, haben nicht so viel Gesundheitswert wie diejenigen von Weidekühen.

Der Mist ist sehr feucht; um ihn als Dünger zu nutzen, ist es ratsam, ihn mit etwas zu mischen, was ihm Struktur verleiht, oft kommt er aus dem Stall schon mit Stroh.

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Hier pflüge ich mit Ochsengespann in den Anden

Namen in anderen Sprachen:

Rind (geschlechtsreifes Weibchen vorm ersten Kalben): (en.) heifer, (span.) vaquilla, (fr.) génisse, (surselv.) genetscha, (it.) giovenca, vacchetta, (ru.) тёлка

Stier (Männchen): (en.) bull, (pt.) touro, (span., it.) toro, (fr.) taureau, (surselv.) taur, (ru.) бык, (lat.) TAVRVS

Ochse (kastriertes Männchen): (en.) ox, (pt.) boi, (span.) buey, (fr.) bœuf, (it.) bue, (ru.) вол, (lat.) BOS

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Rinderdärme zur Bereitung von Wurst

Kalb (Jungtier): (in.) calf, (pt.) bezerro, (span.) becerro, ternero, (fr.) veau, (surselv.) vadi, (it.) vitello, (ru.) телёнок, (lat.) VITELVS

Ein paar Rinderrassen:

  • Alderney-Rind
  • Der Angler oder das Deutsche Rotvieh ist in der Schleswig-holsteinischen Region Angeln heimisch. Die Milch ist wegen ihrer Proteinzusammensetzung besonders geeignet für die Käseproduktion.
  • Das Asturische oder Asturianische Bergrind (span.: asturiana de la montaña, casina) ist im Gebirge der nordspanischen Region Asturien zuhause. Es ist eine Fleischrasse, die auch der Landschaftspflege der Berge dient.
  • Das Asturische Talrind (span.: asturiana de los valles) ist in Asturien heimisch. Es ging durch die Einführung fremder Rassen zurück, kommt aber heute auch in anderen Teilen Spaniens vor, so etwa in Extremadura.
  • Blüem
  • Braunvieh
  • Brown Swiss
  • Das Burokarpatische Rind (ukrain.: бурокарпатська корова) entstand in den Karpaten aus der heimischen Rasse durch Einkreuzung von Braunvieh. Die Rasse ist akut vom Aussterben bedroht.
  • Der Eringer (französ.: Hérens, selten auch auf Deutsch so genannt) ist eine Rasse aus dem Wallis. Er wird in erster Linie für Kämpfe zwischen Kühen gezüchtet. Während heute in der Schweiz 90% der Kühe enthornt sind, dürfen die Eringer ihre Hörner behalten, sodass im Wallis die überwiegende Mehrheit der Kühe Hörner tragen. Es gibt zwei Farbschläge: den schwarzen und den roten Eringer. Man nimmt an, dass der Eringer vom Évolèner abstammt, obwohl beide Rassen sehr unterschiedlich aussehen.
  • Der Évolèner (französ. évolène) ist neben dem Eringer eine der zwei im Wallis heimischen Rinderrassen. Während die Eringer einfarbig sind, sind die Évolèner gescheckt, meist mit weißer Rückenlinie. Die Rasse gilt als bedroht.
  • Neugeborenes-Kalb-225x300 Hausrind

    Auf der Weide geborenes Grauvieh-Kalb, noch keinen Tag alt

    Das Fleckvieh ist eine gescheckte Rasse der Alpen. Man unterscheidet das Braunfleckvieh oder Simmentaler Fleckvieh (kurz Simmentaler genannt) und das Schwarzfleckvieh, das aber mittlerweile durch Einkreuzung von Schwarzbuntem Niederungsvieh kaum noch die Geländegängigkeit seiner Vorfahren hat. Der Simmentaler ist eine Zweinutzungsrasse. Er hat einen gewissen Prozentsatz von Red Holstein in der Ahnenliste, in der Schweiz und in Deutschland mit unterschiedlichen Obergrenzen definiert.

  • Das Galicische Blondvieh (galic.: vaca rubia galega, kurz: rubia galega) ist eine in Galicien heimische Fleischrasse, die gelegentlich auch gemolken wird. Die bekannten Kuhkäse Galiciens stammen häufiger von Holstein-Frisian– oder Braunvieh-Kühen.
  • Das Galloway-Rind (engl. Galloway cattle) stammt aus der schottischen Region Galloway. Es hat ein dickes Fell, das aus zwei Schichten besteht, und wird wegen seiner Robustheit geschätzt. Es ist für ganzjährige Weidehaltung geeignet. Es ist genetisch hornlos, wodurch es sich deutlich vom Schottischen Hochlandrind unterscheidet. Es ist eine Fleischrasse, die auch zur Landschaftspflege eingesetzt wird. Es gibt verschiedene Farbschäge, darunter Belted Galloway mit dem namengebenden weißen Gurt, heute als eigenständige Rasse anerkannt.
  • Grauvieh
  • Guernseyrind
  • Gurtrind
  • Hinterwälder
  • Holstein-Frisian
  • Jerseyrind
  • Das Korsische Rind (französ. corse) ist die heimische Rasse von Korsika, wo sie auch mit anderen Rassen gekreuzt wird. Es dient der Fleischproduktion. Die Kühe werden nicht gemolken, die Milch reicht gerade für die Kälber.
  • Limousinrind
  • Mallorquinisches Rind
  • Menorquinisches Rind
  • Der Pinzgauer stammt aus Österreich und kommt in geringen Beständen auch in Deutschland und der Schweiz vor, wobei die Bestände in Deutschland stark rückläufig sind. Die Rasse wird primär zur Fleischproduktion genutzt.
  • Das Pyrenäenrind (span.: pirenaica) ist eine Fleischrasse, die sich von ihrer Heimat, den Pyrenäen, in andere Regionen verbreitet hat und heute in Ausbreitung begriffen ist.
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Zur Klauenpflege tut man die Kuh (hier Rätisches Grauvieh) oder den Stier in den Klauenpflegestand

  • Rätisches Grauvieh
  • Red Holstein
  • Rotbuntes Niederungsvieh
  • Schottisches Hochlandrind
  • Schwarzbuntes Niederungsvieh
  • Das Shetlandrind (engl. Shetland cattle) ist die auf den schottischen Shetland-Inseln heimische Rinderrasse. Es ist meist schwarz-weiß gescheckt. Es ist eine Fleischrasse.
  • Tiroler Grauvieh
  • Das Ungarische Steppenrind oder Ungarische Graurind (seltener Ungarisches Grauvieh, ungar.: szürkemarha) ist, wie der Name sagt, in der ungarischen Puszta verbreitet. Es gibt unterschiedliche Typen, nur ein Typus wird zur Milchproduktion genutzt.
  • Das Vestlandsk fjordfe (auch kurz: fjordfe, deutsch: Fjordvieh) ist eine Rasse der norwegischen Provinz Vestland. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es Bemühungen, deutlich unterscheidbare lokale Unterrassen zu züchten; jedoch erwiesen sich die Gruppen als zu klein, sodass sie doch wieder gekreuzt wurden. Die Farbenvielfalt besteht bis heute fort. Die Tiere sind teils behornt, teils genetisch hornlos. Der Produktionsschwerpunkt liegt auf Fleisch, aber sie werden manchmal auch gemolken.
  • Das Vogesenrind (französ. vosgienne) ist, wie der Name sagt, in den Vogesen heimisch. Es ist gut ans Gebirge angepasst. Der Bestand ist stark rückläufig. Bisher gilt die Rasse nicht als vom Aussterben bedroht, aber sie hat aufgrund der geringen Bestandeszahl eine hohe Verwundbarkeit. Das Vogesenrind ist eine ausgesprägte Zweinutzungsrasse. Es zeichnet sich durch harte Klauen aus. Es ist robust und verträgt Temperaturwechsel recht gut. Daher ist es gut für Gebirgsweiden geeignet.
  • Vorderwälder
  • Wäldervieh
  • Das Watussirind, auch Ankolerind genannt (in manchen Sprachen Ankole-Watusi), stammt aus Ostafrika. Es ist das traditionelle Rind der Tutsi, einer auf Viehhaltung spezialisierten ethnischen Gruppe in Ruanda und Burundi, auch als Watussi bekannt. Auffällig sind seine ausladenden Hörner. Es entstand durch Einkreuzung von Zebus. Es diente traditionell zur Gewinnung von Milch und Blut. Angefangen in Deutschland hat es sich in europäischen Zoos verbreitet.
Angler-Kuh-300x193 Hausrind

Anglerkuh

 

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Asturische Bergrinder

 

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Asturische Talrinder

 

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Burokarpatische Kuh

 

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Eringer auf der Weide

 

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Schwarzer und roter Eringer

 

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Evolèner Kühe im Wallis

 

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Simmentaler Fleckvieh-Kuh auf einer Alpweide

 

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Galicische Blondvieh-Kuh

 

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Galloway-Rinder

 

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Galloway-Rinder auf der Weide

 

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Rinder der Rasse Belted Galloway

 

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Korsische Rinder

 

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Korsischer Stier

 

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Zwei Pinzgauer Kälber, hinten ein Braunviehkalb

 

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Pinzgauer Kuh, enthornt

 

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Pyrenäenrinder

 

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Shetlandrinder

 

 

 

 

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Ungarische Steppenrinder

 

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Ungarische Steppenrinder in Ungarn

 

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Vogesenkalb

 

Vestlandske-fjordfe-Kuh-und-Kalb-300x225 Hausrind

Kuh mit trinkendem Kalb, beide der Rasse Vestlandsk fjordfe

 

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Kühe und ein Kalb des Vestlandsk fjordfe

 

Watussirinder-300x225 Hausrind

Watussirinder

 

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