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Kartoffel (Herdapfel, Erdapfel; Solanum tuberosum; Solanaceae)

Teil der Ernte
Die Kartoffel ist ein mehrjähriges Kraut mit Knollen, in den Anden heimisch. Einige lokale Bezeichnungen: Erdäpfel, Herdäpfel, Grumbiere.
Die Knollen (die Kartoffeln) sind ein Grundnahrungsmittel in weiten Teilen der Erde, reich an Stärke. Wir alle essen sie gekocht oder gebraten, keinesfalls roh. Es gibt Rohköstler, die meinen, man könne kleine Mengen rohe Kartoffeln essen. Davon rate ich ab.
Die Kartoffel ist sehr nahrhaft; von der Aminosäurezusammensetzung her ergänzt sie sich gut mit Eiern. Wenn die Haut nicht mit Giften behandelt ist, kann man sie bei gekochten Kartoffeln auch mitessen, vor allem wenn sie frisch ist.
Wir können die Schale aber auch an Schweine oder Pflanzenfresser verfüttern, aber wiederum nicht roh.
Auch medizinisch wird die Kartoffel genutzt. Innerlich wird sie wenig medizinisch genutzt, hauptsächlich zu Nahrungszwecken. Äußerlich wird sie auf die Haut appliziert.
Sie hat auch technische Anwendungen, die ich hier im Moment nicht beschreibe. Vielleicht eines Tages, wenn ich Erfahrung habe.
Kartoffeln müssen im Dunkeln gelagert werden, da sie im Licht giftiges Solanin entwickeln. Im Kühlschrank kann sich Stärke zu Zucker zersetzen und den Geschmack verändern, deshalb ist die Lagerung im Kühlschrank nicht zu empfehlen. Die beste Lagerung ist im Keller mit lichtundurchlässigen Tüchern bedeckt.

Die ersten Pflanzen sind schon auf den Wällen zu sehen
Inhaltsstoffe:
Stärke, Vitamin C, Alkaloid Solanin.
2% Protein, 0,1% Fett, 14% Stärke.
Gesundheitswert:
Man nutzt Kartoffeln gegen Magenentzündung und Verstopfung.
Dank ihres Vitamin-C-Gehaltes ist Skorbut heutzutage kein Thema mehr.
Sie wirken gefäßerweiternd und harntreibend.
Äußerlich angewendet wirkt die Kartoffel erweichend, wird bei Ekzemen, Verbrennungen, Blasen, Gelenkschmerzen genutzt.

Die Pflanzen gedeihen
Zubereitungen:
Gekochte und gebratene Knollen in einer Vielfalt von Gerichten wie Salaten (oft mit Ei); mit oder ohne Schale.
Mehl aus gekochten Kartoffeln, auch für eine Diät ohne Gluten.
Gekochte Kartoffel als Auflage auf schmerzende Gelenke.
Rohe Kartoffel als Auflage auf Verbrennungen.
Saft der rohen Knolle äußerlich.
Warnungen und Gegenanzeigen:
Alle grünen Teile enthalten das Alkaloid Solanin und sind gefährlich giftig, das gilt auch für die Beeren, die Keime und die dem Licht ausgesetzten Knollen.
Das Kochwasser von Kartoffeln ist nicht zum menschlichen Konsum geeignet (es kann aber schadlos zum Gießen vom Garten – auch von Zimmerpflanzen – genutzt werden).
Auch die rohen Knollen sind giftig, sie dürfen keinesfalls in größerer Menge konsumiert werden, besser überhaupt nicht.
Das Kraut und die unreifen oder rohen Knollen dürfen nicht an Nutztiere verfüttert werden, auch Kartoffelschalen nur gekocht.
Alle Teile einer mit Kraut- und Knollenfäule befallenen Pflanze dürfen auf keinen Fall auf den Kompost geraten.

Blüten und unreife Früchte
Anbau:
Man steckt nach den letzten Frösten Knollen in den Boden, er muss locker sein. Es ist ratsam, sie in Reihen zu pflanzen, dann kann man die Pflanzen beim Wachsen anhäufeln. Normalerweise nimmt man Kartoffeln, die speziell als Saatkartoffeln verkauft werden. Man legt sie in geringe Tiefe und in die Nähe des Düngers.
Man kann auch Kartoffeln aus Eigenanbau weiter züchten, aber nach wenigen Jahren werden sie krankheitsanfällig. Es ist sehr wichtig, Kartoffeln ohne Krankheiten auszuwählen. Besser äugelt man: Man schneidet konische Teile heraus mit jeweils einem „Auge“ (einem Keimansatz) und setzt diese.
Kartoffeln sind frostempfindlich. Beim Setzen vor den letzten Frösten muss man die Pflanzen bei Frostgefahr mit Vlies oder Folie abdecken.
Es ist gut, die Kartoffeln ein wenig dem Licht auszusetzen, dass sie grün werden, bevor man sie setzt.
Für Frühkartoffeln lässt man die Saatkartoffeln in schwachem Licht vorkeimen.
Aus Samen zieht man Kartoffeln gewöhnlich nur bei der Entwicklung neuer Sorten.
Der Dünger muss reich an Kalium sein, etwa Mist oder Meeresalgen.
Wenn die Pflanzen aus der Erde kommen, werden sie angehäufelt, d. h., man bildet einen Wall.
Empfohlene Nachbarn sind Bohnen und Spinat, aber für eine Mischkultur muss man auf Häufeln verzichten, deshalb empfehle ich das in diesem Fall nicht.
Wenn es Kartoffelkäfer gibt, muss man sie entfernen, auch ihre Larven; feinverstäubtes Steinmehl bietet einen gewissen Schutz; eine Pflanze, die Kartoffelkäfer vertreibt, ist der Hanf.
Wenn es Befall mit Krautfäule gibt, muss man die befallenen Teile sofort entfernen und entweder im Müll oder im Feuer entsorgen.
Bei der Ernte sollte man sich entscheiden: Wenn man die Kartoffeln bald verzehren möchte, gar mit Haut, ist es sinnvoll, sie vor oder gleich nach Absterben des Krautes zu ernten. Will man sie aber lagern, sollte man sie noch eine Weile ohne Kraut im Boden lassen, damit sie eine solide Schale ausbilden.

Bratkartoffeln mit gekochter Brennnessel und Ziegenkäse
Namen in anderen Sprachen:
(en.) potato, (pt.) batata, (span., katal., it.) patata, (am.-span., kanar.-span.) papa, (fr.) patate, pomme de terre, (surselv.) truffel, (ru.) картофель
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