Was tun? > Milchverarbeitung > Klassifikation der Milch
Hier folgt eine Liste verschiedener Milchen sowie von Objekten, die „-milch“ heißen, ohne es zu sein (ebenso, wie ein Seehund kein Hund, eine Spitzmaus keine Maus ist), mit Erläuterungen.
abgekochte Milch: Milch, die bis zum Siedepunkt (auf Meeresniveau 100 °C) erhitzt worden ist.
Alpenmilch: werbewirksame Herkunftsbezeichnung für Milch aus den Alpen.
Antibiotikamilch: Milch, die Antibiotikareste enthält und deshalb nicht in den Verkehr gelangen darf.
Biestmilch: Kolostrum, die erste Milch nach der Geburt der Jungtiere, v. a. bei Kuhmilch gesagt.
Büffelmilch: Milch von weiblichen Wasserbüffeln (Büffelkühen).
Buttermilch: keine Milch, sondern als Nebenprodukt der Buttererzeugung ein Milchprodukt.
Dickmilch: ein Milchprodukt, dass durch Milchsäuregärung und Gerinnung der Mich entsteht, das Endprodukt der Sauermilch.
Dosenmilch: umgangssprachliche Bezeichnung für in Dosen käufliche Kondensmilch.
Dromedarmilch: Milch vom Weibchen des einhöckerigen Kamels (Dromedarstute).
Elchmilch: Milch von weiblichen Elchen (Elchkühen oder Elchtieren).
entrahmte Milch: svw. Magermilch.
Erdbeermilch: natürlich keine spezielle Milch, sondern ein Milchmixgetränk mit Erdbeeren.
Esel[s]milch: Milch von weiblichen Hauseseln (Eselstuten).
ESL-Milch: Milch mit erhöhter Haltbarkeit (von englisch „extended shelf-life“), nicht genau definiert.
euterwarme Milch: Milch mit der Temperatur, wie sie aus dem Euter kommt, bei Kuhmilch auch als kuhwarm bezeichnet.
fettangereicherte Milch: Kuh- oder Ziegenmilch mit Rahmzusatz und dadurch mindestens 5% Fett, aber weniger als 15% (mit 15% oder mehr wäre es nach Definition keine Milch mehr, sondern Rahm).
Fischmilch: keine Milch, denn die kommt von Säugetieren, sondern die Spermaflüssigkeit männlicher Fische, daher heißen männliche Fische Milchner.
Frauenmilch: Milch eines weiblichen Menschen.
gefleckte Milch: im Deutschen nicht übliche wörtliche Übersetzung des italienischen „latte macchiato“, das ist ein Milchkaffee mit deutlich mehr Milch als Kaffee.
Geiß[en]milch: svw. Ziegenmilch (also nicht Milch einer Gamsgeiß).
Gletschermilch: keine Milch, sondern durch die weiße Färbung an Milch erinnerndes trübes Wasser, das aus einem Gletscher fließt.
Hafermilch: unsinniges Schlagwort, da Hafer keine Milch gibt; umgangssprachliche Bezeichnung für ein wässriges Getränk mit Hafer, im Handel darf es weder in der EU noch in der Schweiz so genannt werden, in Island dagegen ist es unter dieser Bezeichnung käuflich.
Heumilch: Milch von Tieren, die mit Heu, aber nicht mit Silage gefüttert wurden, v. a. in Österreich geschützte Bezeichnung, die auch Weide erlaubt.
H-Milch: homogenisierte und ultrahocherhitzte Milch.
homogenisierte Milch: Milch (in der Regel Kuhmilch), deren Fettkügelchen durch ein physikalisches Verfahren zerkleinert wurden, sodass die Milch nicht mehr aufrahmt.
Honigmilch: Milch mit Zusatz von Honig, meist zwecks Lösbarkeit erwärmt oder erhitzt.
Hundemilch: Milch von weiblichen Haushunden (Hündinnen), in der Homöopathie genutzt.
Jungfrauenmilch: in der Alchemie andere Bezeichnung für Merkurialwasser, das universelle Lösungsmittel, also keine Milch.
Kakaomilch: gesüßtes Milchmixgetränk mit Kakao.
Kamelmilch: Milch von weiblichen Dromedaren oder Trampeltieren (Kamelstuten), grundsätzlich zum Verkäsen geeignet.
Käsereimilch: jegliche Milch, die zum Käsen genutzt wird.
Kokosmilch: eines der Produkte (neben Fischmilch und Liebfrauenmilch), die in der EU einen Namen auf „-milch“ tragen dürfen, ohne Milch zu sein, ein trinkbares Produkt aus Wasser und dem Fruchtfleisch der Kokosnuss, oft mit dem im Inneren der Kokosnuss befindlichen Kokoswasser verwechselt.
Kondensmilch: normalerweise in Dosen käufliche Milch, die durch Wasserentzug konzentriert wurde.
Kuhmilch: Milch von weiblichen Hausrindern (Kühen), also nicht von Büffelkühen oder Hirschkühen, im Handel einfach „Milch“ genannt.
kuhwarme Milch: euterwarme Kuhmilch.
laktosefreie Milch: Milch, deren Laktose fermentativ in Galaktose und Glukose gespalten wurde.
Liebfrauenmilch: keine Milch, sondern eine Weinsorte.
Magermilch: entrahmte Milch mit 0-0,5% Fett.
Mandelmilch: Milchmixgetränk mit Mandeln, umgangssprachlich auch für ein wässriges Getränk aus Mandeln, das als Milchimitat gedacht ist.
Menschenmilch: seltener verwendetes, aber völlig korrektes Wort für die Frauenmilch.
Milch: die Milch jeden Säugetieres, im Handel aber nur Kuhmilch, sofern nicht anderweitig spezifiziert; außer Milch bezeichnet man als „Milch“ die Spermaflüssigkeit der Fische (Fischmilch), eine meist weiße Flüssigkeit mancher Pflanzen und Pilze, die bei Verletzung austritt (häufiger: Milchsaft), und gewisse kosmetische Produkte.
Mondmilch: keine Milch, sondern ein Mineral.
Muttermilch: die Milch, die ein junges Tier von seiner Mutter trinkt, bevorzugt für Frauenmilch gesagt, die ein menschlicher Säugling trinkt.
pasteurisierte Milch: Milch, die dem Vorgang des Pasteurisierens unterzogen wurde.
Pflanzenmilch: keine Milch, sondern der Milchsaft (Latex) von Pflanzen wie Löwenzahn, Feigenbaum und Wolfsmilch, bei Bezug auf Milch unsinnige Bezeichnung, da jede Milch aus Pflanzen durch tierische Verarbeitung entsteht (Heumilch, Weidemilch, Sojamilch …).
Proteinmilch: Milch mit Proteinzusatz und dadurch einem Proteingehalt von 7,5 %.
Q-Milch: scherzhafte Schreibung für Kuhmilch.
Rentiermilch: Milch von weiblichen Rentieren.
Rohmilch: nicht wärmebehandelte Milch, als Rohstoff für Käse vorm Einlaben auf maximal 40 °C erhitzt.
Sauermilch: vergorene Milch, deren Laktose zumindest teilweise zu Milchsäure abgebaut ist.
Schaf[s]milch: Milch von weiblichen Hausschafen, für den menschlichen Konsum gemeinhin von Milchschafen.
schalmpositive Milch: Milch, deren Zellgehalt durch einen Schalmtest als erhöht gezeigt wurde, was in der Regel auf eine Mastitis hindeutet, die deshalb nicht in den Verkehr kommt.
Schwarzwaldmilch: werbewirksame Herkunftsbezeichnung für Kuhmilch aus dem Schwarzwald.
Schwedenmilch: ein Sauermilchprodukt, auch bekannt als Filmjölk.
Schweinemilch: Milch von weiblichen Hausschweinen (Sauen), nicht zum menschlichen Konsum genutzt.
Silomilch: Milch von Tieren, die mit Silage gefüttert wurden.
Sojamilch: minderwertige Milch von Tieren, die mit Soja gefüttert wurden; umgangssprachlich auch für ein wässriges Getränk mit Soja, das Milch imitieren soll.
Sonnenmilch: keine Milch, sondern eine Emulsion zum Einreiben der Haut als Sonnenschutz.
standardisierte Vollmilch: meist Kuhmilch, die durch Mischung von Rahm und Magermilch auf einen gleichbleibenden Fettgehalt von mindestens 3,5% eingestellt wurde.
Stutenmilch: Milch von weiblichen Hauspferden (Stuten), also nicht von Eselstuten oder Kamelstuten.
teilentrahmte Milch: Milch, die durch Entrahmen auf mehr als 0,5% und weniger als 3,5% Fett eingestellt wurde.
thermisierte Milch: Milch mit weniger Wärmebehandlung als pasteurisierte Milch.
Tiermilch: jede Milch, gesagt zur Betonung, dass es nicht nur um Kuhmilch geht, oft auch im Sinne der Milch aller nichtmenschlichen Tiere im Gegensatz zur Frauenmilch.
Trampeltiermilch: Milch vom Weibchen des zweihöckerigen Kamels (Trampeltierstute).
Trockenmilch: Milchpulver, also Milch, der das Wasser entzogen wurde.
ultrahocherhitzte Milch: Milch, die unter hohem Druck auf mindestens 135 °C erhitzt wurde.
uperisierte Milch: so viel wie untrahocherhitzte Milch.
Vollmilch: Milch mit natürlichem Fettgehalt oder wenigstens 3,5% Fett, zumindest bei Kuhmilch auch als standardisierte Vollmilch im Handel.
Vorzugsmilch: über den Handel verkaufte rohe Vollmilch.
Weidemilch: Milch von Tieren mit Weidegang.
Wolfsmilch: einerseits die Milch von Wölfen (in Legenden bisweilen Menschennahrung), andererseits die Pflanzengattung Euphorbia.
Yakmilch: Milch von weiblichen Yaks.
Zebumilch: Milch von der Kuh des Buckelrindes, auch als Zebu bezeichnet.
Ziegenmilch: auch Geißmilch (Schweiz: Geissmilch) oder Geißenmilch, Milch von weiblichen Hausziegen.



